Grundwasserergiebigkeit

Die Grundwasserergiebigkeit ist ein wichtiges Beurteilungsmerkmal für die Einstufung eines Brunnens für die Trinkwasser- oder Brauchwassernutzung.

flow mit zuflussanteilen ohne tab

tab mit zuflussanteilen

Wird eine neue Grundwasserfassung errichtet, ist die Grundwasserergiebigkeit am Standort von zentraler Bedeutung. Dazu wird, nachdem die neue Bohrung entsprechend der Lithologie am Standort und den Ergebnissen der geotechnischen Begleituntersuchungen zu einem standortangepaßten Brunnen ausgebaut wurde, ein Stufen-Pumpversuch durchgeführt. Dabei wird entsprechend der stufenweise gesteigerten Pumpleistung die jeweilige Absenkung des Grundwasserspiegels ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, wie gut der Brunnen an den/die Grundwasserleiter angebunden ist, und liefern Hinweise zur Grundwasserergiebigkeit für den vorgesehenen späteren Brunnenbetrieb.

Oftmals werden mit der Grundwasserfassung auch mehrere Grundwasserleiter erschlossen. Dann gilt es die Anteile der einzelnen Grundwasserzutritte an der Grundwasserergiebigkeit zu bestimmen. Dafür eignet sich die Flow-Meter-Messung, die Zonen mit Grundwasserzutritten aufzeigen. Aus dem Log werden die prozentualen Anteile der einzelnen Grundwasserzutritte an der Gesamtergiebigkeit rechnerisch abgeleitet. Aus der links nebenstehenden Abbildung zu einer Flow-Meter -Messung geht hervor, dass über die oberste Filterstrecke 28,9% des Grundwasserzutrittes erfolgt. Die zweite relativ kurze Filterstrecke liefert mit 38,9% den größten Anteil an der gesamten Grundwasserergiebigkeit. Den kleinsten Anteil an der Gesamtergiebigkeit hat die unterste, längste Filterstrecke mit 10%.

Ist es wahrscheinlich, dass das aus dem Brunnen gewonnene Trink- bzw. Brauchwasser aus hydrochemisch unterschiedlich geprägten Grundwässern entstanden ist, hilft eine horizontierte Grundwasserbeprobung, um herkunftsbezogen die hydrochemische Qualität der einzenen Grundwasserzutritte in Erfahrung zu bringen. Ergeben diese Untersuchungen, dass gerade Grundwasser aus der untersten Filterstrecke mit ihrem Anteil von 10% zu einer hydrochemisch gesehen Verschlechterung der Mischgrundwasserqualität beiträgt, sollte in Erwägung gezogen werden, den Aquiferabschnitt in diesem Filterbereich bautechnisch abzusperren.